Die Idee, ein eigenes Studio zu eröffnen, stand ziemlich schnell im Raum. So lief zu Beginn meiner Lernphase einiges parallel. Im Jahr 2016 war es dann soweit, und Graphite&Ink stand nun in seinen Kinderfüssen. Damals war das Studio noch sehr klein und mass rund 20m2. Der Standort Lohn-Ammannsegg wurde bis Februar 2020 betrieben. Doch bald wurde es zu eng und ein neuer Standort wurde gefunden. Seit Februar 2020 befand sich das Tattoostudio Graphite&Ink im Zentrum der Gemeinde Biberist. An diesem Standort konnte ich weiter wachsen und viele neue Kundinnen und Kunden von Nah und Fern begrüssen. 2022 stiess Samirah in mein Studio und ist seit daher als Teilzeit-Piercerin tätig. Gemeinsam haben wir das Studio neu eingerichtet, um für unsere Kundschaft das beste rauszuholen. Trotzdem wurde dann auch dieses Studio in Biberist zu klein, und weiter ging die Suche nach mehr Platz.
Nun werden wir ab Juni 2023 unser neues Studio an der Luzernstrasse 9 in Zuchwil eröffnen. Dieses liegt am Stadtrand von Solothurn, und daher sehr zentral. Es ist mit wenigen Gehminuten vom HB Solothurn erreichbar, und mit öffentlichen Verkehrsmittel gut vernetzt. So erreichen mich meine Kunden auch aus weiterer Entfernung sehr gut.
Das Konzept meiner Studioführung hat einen Atelierähnlichen Charakter. Einen Laden mit gängigen Öffnungszeiten biete ich nicht an. Ich möchte mich voll und ganz auf meine Kunden und ihre Wünsche konzentrieren können. Dies wäre nicht möglich, wenn ich ständig von Laufkunden unterbrochen würde. Im Studio entstehen während den Besprechungen oftmals schon rudimentäre Skizzen mit vielen Notizen. Kunden kommen mit ihren Anliegen, Wünschen oder auch Bilder, die sie gesammelt haben. Ich lege Wert darauf, keine Bilder zu kopieren. Klar, das Rad kann auch ich nicht neu erfinden. Wenn jemand eine Rose, einen Mond, eine Feder oder Taschenuhr möchte, müssen diese Motive ihren Wiedererkennungscharakter beibehalten.
Was die Gestaltung, Komposition, und Ausführung angeht, darf kreativ gearbeitet werden. Ich bin natürlich immer so kreativ, wie es mir meine Kunden erlauben. Das Tattoo gehört schlussendlich nicht mir und nicht ich trage das Bild ein lebenslang mit mir. Darum ist es mir immer sehr wichtig, dass sich meine Kunden äusseren, wenn der Entwurf nicht überzeugt.
Beim Stechen eines Tattoo fühle ich mich durch eine Begleitperson nicht gestört, solange sich diese ruhig verhält. Einzig Kinder unter 12 Jahren sind während einer Stechsitzung nicht willkommen.
Die Konzentration während des Tätowierens ist extrem hoch. Das genaue arbeiten fordert meine volle Aufmerksamkeit, um das bestmögliche Ergebnis erreichen zu können. Darum sei mir nicht böse, wenn du mir während einer Stechsession etwas erzählst und ich danach nichts davon weiss.
Wenn wir es gemeinsam durchgestanden haben, gibt es oft nicht mehr viel zu reden. Die Müdigkeit hat in der Regel den Kunden wie auch mich im Griff. Wenn ich dann noch darf, mache ich gerne ein schönes Foto vom frischgestochenen Tattoo.
Zu guter letzt, reinige ich das frische Tattoo nochmals ganz sanft, trage eine Wundheilsalbe auf und mache einen Folienverband für die sichere Heimreise.
Eine frische Tätowierung ist medizinisch betrachtet eine Hautverletzung, vergleichbar mit einer leichten Schürfwunde. Die richtige Pflege deines Tattoos ist sehr wichtig, denn du bist mitverantwortlich, wie dein Tattoo später im abgeheilten Zustand aussehen wird.
Da jede Haut individuell verschieden ist, variiert die Pflege je nach Hautbeschaffenheit und Körperpartie. Trockene Haut sollte z.B. häufiger eingecremt werden als fettige. Aufgrund falscher und /oder nachlässiger Pflege, kann die Qualität deiner Tätowierung erheblich leiden. Die Abheilung kann sich wesentlich verzögern und es können sich unschöne Vernarbungen bilden.
Das Tattoo muss dann unnötigerweise nachgestochen werden. Das kannst du mit der richtigen Pflege, die hier beschrieben wird, vermeiden.
Deine Tätowiererin hat zur Erstversorgung der frischen Tätowierung eine Wundheilsalbe aufgebracht und nach Bedarf mit einem Folienverband abgedeckt. Entferne diesen Verband, wenn nicht anders angeordnet, ca. 4 bis 6 Stunden nach der Tätowierung, mit vorher gewaschenen Händen. Desinfiziere deine Hände wenn möglich.
Die Hygiene der Hände ist sehr wichtig!
Aus der Wunde sind Blut, Wundsekret und überschüssige Farbe ausgetreten - das ist normal. Wasche die Tätowierung mit ph-neutraler Seife ab. Benutze dafür keinen Schwamm oder Waschlappen, weil davon Fasern in der Wunde hängen bleiben können. Tupfe das Tattoo am besten mit Haushaltpapier trocken. Desinfiziere die Tätowierung mit Wundalkohol (wenn vorhanden) durch betupfen oder einem Wundheilungsspray.
Wenn nicht anders von Deiner Tätowiererin verordnet, trage anschliessend eine dünne Schicht einer reinen Wund- und Heilsalbe (Wirkstoff: Dexpanthenol) auf dein frisch gestochenes Tattoo. Verwende keine andere Salbe oder Creme, insbesondere keine Körperlotion, keine Zugsalben, Sportsalben und keine Salben für Piercings!
Die Abheilung der Tätowierung verläuft jedoch schneller an der Luft.
Das Tattoo muss regelmässig eingecremt werden! Es darf auf keinen Fall austrocknen und sich ein Wundschorf (Kruste) bilden. Wundschorf zieht Farbe aus der Wunde heraus! Aber auch zu häufiges und/oder zu dickes Eincremen ist ungünstig. Hautporen können verstopfen und es können sich Pusteln bilden. Auch kann das Tattoo aufweichen und die Farbe verstärkt ausheilen. Es kann auch vorkommen, dass die Hautpartie nach dem Stechvorgang nässt. In diesem Fall sollte das Tattoo nicht eingecremt werden, da sonst das Wundsekret nicht austreten kann. Bei starkem Nässen besteht die Gefahr, dass Kleidung am Tattoo festkleben kann. Der Stoff darf nicht weggezogen werden, weil sonst die betroffene Hautstelle verletzt werden kann. Am besten mit samt dem Kleidungsstück unter fliessendes Wasser stellen, bis sich der Stoff von selbst löst. Sobald die Haut nicht mehr oder nur wenig nässt, kann das Tattoo später wieder eingecremt werden.
Wie häufig eingecremt wird, hängt von der Individuellen Hautbeschaffenheit ab. Es kann zwischen 3 bis 4 mal am Tag liegen. Die Häufigkeit des Eincremen reduziert sich im Verlauf der 2 bis 4 wöchigen Abheilphase. In dieser Abheilphase darf nicht gebadet werden (Schwimmbad, Badewanne, Meer, usw.), und das Tattoo nicht an intensiver Sonneneinstrahlung (auch Solarium) ausgesetzt werden. Schütze dein Tattoo vor Staub, Schmutz und anderen schädlichen Umwelteinflüssen. Während des Heilungsprozesses heilt meist etwas Farbe heraus. Es bilden sich zunächst milchige Hautschichten, die das Tattoo blass erscheinen lassen. Die abheilende Haut kann sich wie bei Sonnenbrand pellen. Die Haut fängt an zu jucken - ein Zeichen der Abheilung. Das ist normal! Auf keinen Fall kratzen! Nach ein paar Tagen wird die tätowierte Hautpartie wieder transparenter und die Farbe kommt deutlicher zum Vorschein.
Nur in den unteren Hautschichten kann die Tattoo-Farbe dauerhaft gespeichert werden. Darüber liegen die Oberhaut und die Hornhaut, in der sich keine Farbe befindet. Daher kann ein abgeheiltes Tattoo nicht so farbintensiv erscheinen, wie ein frisches. Wenn du dich an die Pflegehinweise hältst, wird dein Tattoo sauber abheilen. Sollte es sich unerwartet entzünden, kann es mit Wundalkohol oder Wundheilungsspray desinfiziert werden. Bei stärkeren Hauterscheinungen ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen!
In Einzelfällen kann es vorkommen, dass, trotz der sogfältigen und sauberen Arbeit Deiner Tätowiererin und trotz Deiner einwandfreien Pflege, an einigen Stellen des Tattoos mehr Farbe rausheilt als gewünscht. Komme daher unbedingt zu einer Nachkontrolle ins Studio. Denn auch Deine Tätowiererin hat grosses Interesse, dass du das bestmögliche Tattooergebnis in Deiner Haut tragen kannst. Das lässt sich frühestens vier Wochen nach dem Tätowieren beurteilen, und auch erst dann ist ein Nachstechen möglich. Du erhälst eine Garantie zum Nachstechen, wenn du dich innerhalb sechs Wochen ab Stechtermin bei mir meldest. Diese Garantie erlischt jedoch, wenn du offensichtlich dein Tattoo nicht ausreichend gepflegt hast. Ein Nachstechen der Tätowierung ist dann kostenpflichtig. Zum besseren Einprägen hier noch einmal zusammenfassend die Tattoo-Pflegeanleitung:
Du benötigst: ph-neutrale Seife, Wundheilsalbe, evtl. Wundalkohol oder Wundheilungsspray.
Vor jedem säubern und eincremen: Hände waschen!
Ungefähr vier Stunden nach dem Tätowieren den Wundverband entfernen und das Tattoo waschen.
Regelmässig mit einer Wund- Heilsalbe eincremen.
Das Tattoo darf weder aufweichen, noch austrocknen - es darf sich kein Wundschorf bilden!
Nicht an der Tätowierung kratzen.
Kein Schwimmbad, kein Solarium, kein Sonnenbad, keine Sauna, keine Badewanne, kein Meerbad.
Bei Entzündung mit Wundalkohol abtupfen.
Auch nachdem dein Tattoo vollständig abgeheilt ist, sollte es regelmässig gepflegt und geschützt werden, denn genau wie Deine Haut ist auch die Tätowierfarbe sehr lichtempfindlich. Deswegen schütze das Tattoo vor intensiven Sonnenbädern oder Solarium mit einer Sonnencreme.
Bei starker Austrocknung z.B. durch Sonne oder Wasser mit einer Feuchtigkeitslotion eincremen.
Bedenke bei der Pflege:
Es ist Deine Haut und dein Tattoo mit denen Du den Rest Deines Lebens verbringen wirst.
Gute Heilung - und viel Freude mit deinem Tattoo!
Dein Tattoo-Studio
Die Körperstellen reagieren jeweils unterschiedlich auf eine Tätowierung. An manchen Stellen verblassen, verlaufen, verschwinden Tattoos, oder nehmen keine Farbe an. Die Stellen werden teilweise so stark beansprucht, dass die saubere Heilung schwierig werden kann. Denke daher gut darüber nach, an welcher Körperstelle du ein Tattoo machen lassen willst. Es treten nicht immer dieselben Effekte bei allen auf. Bei manchen Menschen ist alles problemlos, was aber nicht der Normalfall ist.
Folgend einige hilfreiche Fragen, die deine Entscheidung unterstützen soll:
Fuss
Tätowierungen um den Knöchel herum, an der Seite des Fusses, Rist und Zehen sind in ihrer Heilung schwierig. Die Farbe kann verblassen, Blowouts können entstehen, oder teilweise ganz die Farbe verlieren, und Linien können Lücken aufweisen. Das Nachstechen dieser Körperstelle ist meistens notwendig.
Einige Informationen:
Hände und Finger
Eine schwierige Heilung an Händen und Fingern ist durch die hohe Nutzung des Körperteils klar. Daher sollte man so oft wie möglich die Hände ruhen lassen, um einer sauberen Heilung entgegen zu kommen. Da sich die Haut an Händen regelmässiger erneuert, ist dadurch auch die Haltbarkeit der Tätowierung eingeschränkt. Die dauernde Nutzung der Hände, beeinflusst auch die Dauer der Heilung sowie die Qualität der Heilung und des anschliessendnen Ergebnisses.
Kein Tätowierer übernimmt deshalb für diese Körperstelle eine Garantie für die Qualität der Heilung und des Ergebnisses.
Die Hände werden täglich und ein Leben lang gebraucht, was zu unregelmässigen Linien, Blowouts, extremen Verblassen, kompletter Verlust von Farben und Linien führen kann. Schwarze Farbe hält möglicherweise etwas besser. Seitlich der Hände verblasst die Farbe beinahe am stärksten und Linien verschwinden während der Heilung ganz. Jedes Handtattoo benötigt daher ein Nachstechen.
Ellbogen
Ellbogen ist grundsätzlich eine schwierige Stelle. Beinahe immer wird der Ellbogen bewegt, was die Heilung negativ beeinflussen und verlängern kann. Dauerndes Dehnen und Strecken beansprucht die Stelle sehr. Ellbogen sind schmerzhaft und können anschwellen. Grundsätzlich heilen Tattoos an Gelenken schlechter.
Daher muss man wissen, was man nach einem Ellbogen Tattoo vor hat. Der Ellbogen kann schmerzen, anschwellen, oder das Gelenk kann sich sogar steif anfühlen. Sport sollte daher für eine Woche unterbrochen werden.
Die Körperstelle ist unter ständiger Belastung, was die Dauer und Qualität der Heilung beeinflussen kann.
Hinter dem Ohr
Hinter dem Ohr neigen Tätowierungen dazu, die Farbe nicht so gut zu behalten und verblassen.
Haarpflegeprodukte können das frische Tattoo reizen. Durch die starke Dehnbarkeit der Körperstelle kann das Tattoo verblassen, Farbe verlieren und Blowouts können auftreten.
Seitlich des Handgelenks und Faltlinie am Handgelenk
An diesen Stellen wird die Heilung schlechter, da sie im Alltag dauernd benutzt werden. Dehnen und Strecken der Körperregion beeinflussen die Tätowierung in ihrer Heilung und Qualität, sowie das Ergebnis. Durch Anlehnen und sich aufstützen an Theken, Tischen, o.ä. kommt das frische Tattoo während der Heilung in Kontakt mit Dingen, welche vorher Kontakt mit der Stellen hatten.
Diese Körperstelle benötigt eigentlich immer eine Nacharbeit, manchmal auch mehrere. Die Seite des Handgelenks wird während eines normalen Tages ständig gebraucht, gedehnt und gestreckt, was die Heilung verlängern kann. Es können dadurch Risse entstehen und die Qualität der Linien beinträchtigen.